Krampfadern sind krankhafte Erweiterungen oberflächlicher Venen, die überwiegend auf eine Bindegewebsschwäche zurückzuführen sind und bei über der Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in unterschiedlicher Ausprägung auftreten.
Durch nicht mehr funktionstüchtige Venenklappen, wird das Blut nicht mehr in die richtige Richtung – nach oben – transportiert und versackt im Bein, was zur fortschreitenden Erweiterung der betroffenen Venen führt.
Quelle: Medtronic
Sobald Krampfadern sichtbar oder symptomatisch werden, besteht eine medizinische Behandlungsindikation.
Symptome können zum Beispiel Beinschwellungen, das Gefühl von schweren Beinen, bräunliche Verfärbungen der Haut an den Unterschenkeln, schmerzhafte Venenentzündungen, juckende Haut an den Beinen und nicht zuheilende Geschwüre – das sogenannte offene Bein – sein.
Eine frühzeitige Therapie kann solche mittelfristigen und langfristigen Folgen verhindern.
Aber auch im fortgeschrittenen Stadium ist eine Behandlung für den Patienten gewinnbringend, um bereits bestehende Beschwerden zu beseitigen oder zu lindern.
Bevor ein Behandlungskonzept festgelegt werden kann, erfolgt eine Ultraschalluntersuchung (farbkodierte Doppler- und Duplex-Sonographie) der oberflächlichen und tiefen Beingefäße (Venen UND Arterien). Erst durch den Ultraschall kann das krankhafte Gefäß –also die Krampfader- genau ermittelt werden. Gleichzeitig gilt es sicherzustellen, dass die wichtigen tiefliegenden Gefäße – die Leitvenen und die großen Arterien- gesund sind. Hierbei ist es insbesondere auch wichtig, dass tiefe Beinvenenthrombosen und wesentliche arterielle Durchblutungsstörungen ausgeschlossen werden.
Abhängig vom Befund, vom Gesundheitszustand des Patienten und von seinen Beschwerden und Wünschen werden dann alle sinnvollen Therapieoptionen erläutert.
Eine mögliche Therapieoption ist fast in allen Fällen das konsequente (tägliche!) Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen. Da dies aber von den meisten Patienten – insbesondere auch in den Sommermonaten – als unkomfortabel empfunden wird und die Krampfadern nicht beseitigt, sondern nur Symptome lindert und das Fortschreiten des Krankheitsbildes bremst, tendieren die meisten Betroffenen zur definitiven Beseitigung der Krampfadern.
Mit dem ClosureFastTM-Verfahren, bei dem das betroffene Gefäß durch einen Katheter mittels Radiowellenenergie verschlossen wird, bieten wir eine definitive, ambulante und schmerzarme Therapie von Krampfadern an.
Quelle: Medtronic
Vorteile dieser Methode gegenüber der Stripping-Operation, bei der die Stammvene gezogen wird, sind:
- geringere postoperative Beschwerden und zügigere Rückkehr in den normalen Arbeits-/Alltag
- ein geringeres Auftreten von postoperativen Wundinfekten
- ein besseres kosmetisches Ergebnis durch weniger erforderliche Schnitte
Bei ausgedehnteren Befunden mit kräftigen verzweigten Krampfadern, sogenannten Seitenästen, werden im gleichen Eingriff eine Schaumverödung oder Mini-Phlebektomien vorgenommen.
In einigen Fällen können Krampfadern auch allein durch Miniphlebektomien behandelt werden.
Alle genannten Eingriffe lassen sich sehr gut in einer örtlichen Betäubung durchführen, bei ausgedehnteren Befunden oder auf speziellen Wunsch sind auch Operationen in Vollnarkose möglich.
Alle Patienten können die Praxis nach einer kurzen Überwachungsphase zu Fuß verlassen.
Auch Besenreiser, die häufig gleichzeitig mit Krampfadern auftreten und ein vorwiegend kosmetisches Problem darstellen, können auf Wunsch parallel oder etwas zeitversetzt einer Sklerosierungstherapie unterzogen werden.
Nach einer Krampfader- oder Besenreisertherapie empfehlen wir für einige Zeit (7 Tage bis 4 Wochen) das Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen zur Vermeidung postoperativer oder postinterventioneller Thrombosen, zur Linderung von Beinschwellungen und zum Erreichen eines besseren kosmetischen Ergebnisses.
Untersuchungs- und Beratungstermine können Sie ganz einfach online oder gerne auch telefonsich vereinbaren.